Der legendäre Kurfürstendamm

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Stadtführung Kurfürstendamm

Der Kurfürstendamm zwischen Reichtum und liberaler Moderne

Innerhalb von nur rund vierzig Jahren entstanden am Zoologischen Garten aus einem „von Spargelbeeten und Eisenbahndämmen durchsetztes Wüstenpanorama” (Theodor Fontane) die „Berliner Protzburgen des Geldes“ (Edmund Edel). Ihre historisierenden Fassaden mit wilden Stilmischungen sollten den Reichtum seiner Bewohner kulissenhaft zur Schau stellen. 1913 lebten hier über 130 Millionäre. Dennoch stand die Gegend in der späten Kaiserzeit auch für den künstlerischen Aufbruch in die Moderne. 1951 begann mit der Berlinale der kulturelle Neubeginn West-Berlins. Das Europacenter mit dem sich drehenden Mercedesstern sollte vor dem Mauerbau als erste Shoppingmall Berlins den Ostberlinern die materielle Überlegenheit des Westens demonstrieren.

In den letzten Jahren erlebte der Kurfürstendamm einen neuen Boom. Der Geldadel verkehrt wieder im Waldorf-Astoria, Tesla verfügt hier über einen Showroom für seine Elektroautos, vor dem Apple-Store campieren vor Neuerscheinungen zahlreiche Elektronikfreaks und die altbekannten Nobelmarken erfreuen sich weiterhin einer zahlungskräftigen Kundschaft.

Wir flanieren entlang der legendären Orte des „Berliner Westens“, der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit der Selbstinszenierung der Hohenzollern, dem Mahnmal für die Opfer des Anschlags auf dem Breitscheidplatz, dem Theater des Westens mit seinem bizarren Stilmix, dem Rest des legendären Café Kranzler und vielen bekannten und weniger bekannten Orten, die die Schauplätze der wechselhaften Geschichte wieder lebendig werden lassen.